Am 01. November 2018 stellte der Förderverein der Schriftsteller e. V. sein Projekt form & SPRACHE – Magdeburger Moderne – Reflexion/Projektion/Vision 1919/2019/2119 der Öffentlichkeit vor.
Die Rahmenveranstaltung im KUBUS 2025 in Magdeburg war Auftakt für eine Reihe von Präsentationen, Lesungen, Performances und Workshops, die sich bis in den Herbst 2019 ziehen werden. Autorinnen und Autoren sowie weitere Mitwirkende gaben sprachlich, bildhaft und vielseitig Einblick in und Ausblick auf ihr künstlerisches Schaffen zum Jubiläum „100 jahre bauhaus“.
Moderiert wurde der Abend vom Vorstandsvorsitzenden Herbert Beesten, der das Publikum gleichzeitig virtuell ins Jahr 2119 führte und über seinen Virtual-Reality-Workshop sprach.
Autorin Regine Sondermann las einen ersten Auszug aus ihrem Roman über den Architekten und Stadtplaner Bruno Taut. Als Leiterin des Workshops „Bienen-Bauhaus-Holz- und Literaturwerkstatt“, in der u. a. Bienenstöcke nach „Bauhausart“ gebaut und bemalt werden, rief sie alle Zuhörer zum Mitmachen auf. Als Herausgeberin des Literaturjournals „SCHREIBKRÄFTE“ präsentierte sie Gemälde der Malerin Beate Schoppmann für die geplante Bauhaus-Sonderausgabe ihres Magazins.
Per Videobotschaft meldete sich Dr. Ernst Paul Dörfler zu Wort: „Momentan bin ich mit den Zugvögeln unterwegs, verspreche aber, dass ich bald nach Magdeburg zurückkomme, und zwar etwas schneller als die Zugvögel.“ Gen Süden ziehende Vögel werden dann jedoch nicht sein Thema sein, sondern „Die Natur und die Stadt“. In seinen Vorträgen wird er den Fragen nachgehen, ob und wie sich beide vertragen, was die Architektur des Neuen Bauens mit Natur zu tun hat, und wie wir in einhundert Jahren leben werden.
In die Ferne entführte Journalist Stephan Schulz das Publikum. Er berichtete über die „Weiße Stadt“ in Tel Aviv.
In hiesigen Gefilden hingegen recherchierten der Schriftsteller Ammar Awaniy und der Turkologe und Publizist Mieste Hotopp-Riecke. Für ihr gemeinsames Buch „Der Pascha von Magdeburg. Interkulturgeschichte(n) Mitteldeutschlands.“ durchstreiften sie die Altmark und folgten mit Historikern, Künstlern und Schülern den Spuren des Neuen Bauens.
Lyrisch wurde es mit der Autorin Birgit Herkula und ihrem Gedicht „Bau Haus“. Auch der künstlerische Gedanke der Bauhauszeit kam bei ihr nicht zu kurz. Zusammen mit der Kinderbeauftragten der Stadt Magdeburg, Katrin Thäger, stellte sie ihr Workshop-Projekt „Wir bauen das Morgen“ vor. In mehreren Mal-Werkstätten werden insgesamt einhundert Schüler 100 Quader farblich gestalten. Das Gesamtkunstwerk wird später im Kaiserin-Adelheid-Foyer im Alten Rathaus ausgestellt.
Ursula Günther lud ein zu den Veranstaltungsorten in Magdeburg, an denen die Protagonisten des Fördervereins ihre Werke darbieten werden – darunter das Kulturhistorische Museum, das Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen, der IBA-Shop, das Forum Gestaltung, das Gröninger Bad, das MDR-Landesfunkhaus, das Technikmuseum und das Puppentheater.
Gemeinsam mit Lothar Günther umrahmte die Autorin die einzelnen Auftritte mit einer Auswahl an „Bauhaus-Zitaten“.
Zum Abschluss interviewte Herbert Beesten den „Virtual Artist“ und Geschäftsführer von VISUALIMPRESSION Stephan Haberkorn (links) sowie den Theaterregisseur und Leiter des Bürger Ensembles Manuel Czerny (rechts). Beide berichteten von ihren Ideen und Visionen für das große polyphone Open-Air-Abschlussevent zu form & SPRACHE. Im Herbst 2019 wird das Projekt des Fördervereins der Schriftsteller zur Magdeburger Moderne mit Schauspiel und 3D-Projektionen an einem Gebäude der Stadt sein künstlerisches Finale finden.
Die Termine zu den form & SPRACHE-Veranstaltungen und -Aktionen folgen.